Inneren Frieden erleben wir in ganz besonderen Momenten. Unser „Herz“ ist dann weit, offen, ruhig, wach und entspannt und wir sind ganz anwesend im Hier und Jetzt. Wir fühlen uns lebendig und unbeschwert und das Leben hat eine Leichtigkeit und Spontanität in sich. Wir sind e i n f a c h und es „tut wie von selbst“. Wir machen uns keine „grossen Gedanken“, sondern sind gesegnet mit Intuition und Inspiration.
Solche Momente werden oft durch äussere Ereignisse ausgelöst. Sind diese herausragenden Ereignisse vorbei oder zur Normalität geworden, ist auch die „Seligkeit“, die damit verbunden ist, wieder weg. Das Leben hat seinen einzigartigen Glanz wieder verloren und wir fühlen uns erneut gefangen und beschwert durch unsere Pflichten, Sorgen, Ängsten, etc.
Da stellt sich die Frage: Können wir selbst für unseren inneren Frieden und unsere spontane Lebendigkeit sorgen, wenn das Leben nicht so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben oder wenn trotz des „guten Lebens“ Unzufriedenheit, Angst und Zweifel in uns vorherrschen?
Meiner Erfahrung nach – ja, wenn unsere Sehnsucht oder unser diesbezüglicher Leidensdruck genug gross ist. Dann werden wir Wege suchen und finden und allmählich immer besser spüren und erkennen, was uns gerade jetzt vom inneren Frieden trennt. Wir werden allmählich die notwendige Achtsamkeit und das Vertrauen entwickeln, um den Widerstand in Hingabe zum Leben zu verwandeln.
Das heisst weder, dass wir tatenlos alles über uns ergehen lassen – noch, dass wir uns vom Leben zurückziehen. Wir bleiben weiterhin voll im Leben drin, mit allen Höhen und Tiefe, lassen uns ein – sind ganz wir selbst. Doch wir entfalten allmählich eine „vertieftere Mitte in uns“. So entdecken wir unter den wilden Wellen des Lebensstromes immer besser seinen ruhigen friedvollen stillen Grund – der immer da ist, wenn wir nur genug tief hineinsinken und uns vertrauensvoll tragen lassen.
„Still werden und erfahren, wie ich im Hier und Jetzt getragen bin.“